Was passiert bei einem Proteinmangel?

Bei einem Proteinmangel werden gespeicherte Proteine aus dem Körpergewebe entnommen. Zunächst bedient sich der Körper an den Eiweissvorräten, die nicht zum Überleben benötigt werden. Das sind beispielsweise Proteine aus Haaren, Nägeln, Haut und Muskulatur.
Das Bindegewebe wird bei zu wenig Protein schneller schlaff und die Haut wird sehr dünn. Das ist auf das fehlende Kollagen und Elastin zurückzuführen. Auch Haarausfall und eine schwindende Muskulatur sind typische Anzeichen für Eiweissmangel. Ausserdem gibt es Folgen, die nicht äusserlich sichtbar sind. Das sind beispielsweise Müdigkeit, ein dünnes Nervenkostüm und eine gedrückte Stimmung.
10 typische Anzeichen, dass du nicht genügend Proteine isst
- Brüchige Fingernägel
Brüchige Finger- und Fussnägel. Diese splittern leichter und reissen schnell ein
- Dünnes Haar
Dünnes, brüchiges und trockenes Haar, vermehrter Haarausfall.
- Wasseransammlungen
Wasseransammlungen im gesamten Körper. Bei einem Proteinmangel gelangt Wasser aus den Blutgefässen in das Gewebe. Um das Wasser in den Gefässen halten zu können, benötigt der Körper ausreichende Proteine. Ein Proteinmangel zeigt sich beispielsweise an geschwollenen Augen oder Wasseransammlungen in den Beinen.
- Ein schlechtes Hautbild
Die Haut wird durch Proteinmangel trocken und schuppig. Ausserdem kommt es schneller zu einem Sonnenbrand, Allergien und Hautausschlägen.
- Heisshungerattacken
Das Verlangen nach Zucker und Süssigkeiten im Allgemeinen ist besonders hoch. Damit verbunden sind Heisshungerattacken und ein verstärktes Verlangen nach kalorienreicher Kost. Ursache hierfür ist ein stetig abfallender Blutzuckerspiegel. Der Körper benötigt ausreichend Proteine, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Sind kaum oder zu wenige Eiweisse in der täglichen Ernährung enthalten, schwankt der Blutzuckerspiegel deutlich.
- Müdigkeit
Auch Müdigkeit ist ein typisches Zeichen für Proteinmangel. Das ist auf den schwankenden Blutzuckerspiegel zurückzuführen. Der Mensch gerät sozusagen in «Energielöcher».
- Schlappheit
Zunehmende Schlappheit, beziehungsweise Trägheit. Erhält der Körper zu wenig Eiweiss, bedient er sich an den Vorräten. Dazu gehören auch die Proteinvorräte der Muskulatur. Durch einen akuten Proteinmangel schrumpfen die Muskeln. Es entsteht ein Gefühl von permanenter Müdigkeit und Trägheit.
- Gestörter Schlafhaushalt
Damit unser Schlaf-Wachrhythmus reguliert werden kann, benötigen wir Serotonin. Serotonin ist Teil der Schlafregulatoren. Damit der Körper diesen Botenstoff bilden kann, benötigt er Aminosäuren. Aminosäuren werden ausschliesslich über Proteine geliefert.
- Schlechtes Immunsystem
Wer über zu wenig Eiweiss verfügt, wird häufiger krank. Proteine spielen eine wichtige Rolle für ein funktionierendes und stabiles Immunsystem. Weisse Blutkörper bestehen zu grossen Teil aus Proteinen. Sie sind essenziell für die Bildung von Antikörpern.
- Gewichtszunahme
Wer zu wenig Eiweiss isst, leidet an Heisshungerattacken. Wir tendieren dazu, fettreicher und zuckerhaltiger zu essen. Das ist auch auf den stark abfallenden Blutzuckerspiegel zurückzuführen. Häufig nehmen Übergewichtige deutlich zu wenig Eiweiss zu sich, beziehungsweise Eiweisse, mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren.
Mindestens zwei Gramm Eiweisse pro Kilo Körpergewicht essen
Um einen Proteinmangel zu vermeiden, sollte man täglich 1,2 bis 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Wichtig dabei ist es, zu wissen, dass Eiweiss nicht lange gespeichert werden kann. Ganz anders als Fett. Demnach benötigt es eine tägliche Zufuhr von Eiweissen. Wenn du Sport treibst, erhöht sich dein Eiweissbedarf auf mindestens 1,5 Gramm Protein pro Körpergewicht. Wer abnehmen oder das Hautbild straffen möchte, sollte täglich mindestens zwei Gramm Eiweisse pro Kilogramm Körpergewicht essen.